Achtung! Wegen des Hochwasserschadens findet das Konzert im Gildesaal des Knochenhauer Amtshauses, Markt 7 statt!
Hier und da taucht in der Musikszene ein Talent auf, das man als Wunderkind bezeichnen könnte. Als 2009 gleich fünf davon im irischen Limerick eine Band gründeten, war es auf gut Deutsch „der Hammer“. Natürlich wird überall auf der Welt gerne übertrieben, aber sehen wir doch den Tatsachen nüchtern ins Auge: Der Bodhrán-Spieler Colm Phelan hat in zwei aufeinander folgenden Jahren den All Ireland Champion Titel gewonnen und wurde der erste Weltmeister auf der irischen Rahmentrommel. Auch Banjospieler Alan Reid zählt zu den All Ireland Champions, ebenso wie Akkordeonist und Pianist Tadhg O’Meachair, der zudem das Repertoire des Irish Folk um etliche markante Eigenkompositionen bereichert. Bei ihrem Bachelor of Art Studium an der Limericker Uni trafen die jungen Iren den amerikanischen Gitarren-Crack Conal O’Kane. Áine McGeeney spielt nicht nur virtuos Fiddle sondern hat auch eine honigsüße Sopran-Stimme, welche die irische Presse an die junge Kate Rusby erinnert. Áine singt sowohl auf Gälisch als auch in Englisch.
Allein virtuos musizieren zu können, ist aber nicht genug, um als Band auf sich aufmerksam zu machen. So jung und frisch die Fünf sind, so ist es auch ihr Ansatz, Irish Folk zu arrangieren. Sie haben erkannt, dass in einer immer multikultureller werdenden und sich vernetzenden Welt auch die irische Tradition darauf eine Antwort geben muss. Es werden also Zitate aus traditionellen Spielweisen anderer Länder hinzugezogen und auch prickelnde Harmonien und erfrischende Rhythmen ersonnen. Mit den alten Traditionen Irlands bricht man jedoch nicht. Sie werden neu aufgelegt und weiter entwickelt. Goitse haben die Tür zur Weltmusik, die bereits Beoga einige Jahre zuvor aufgestoßen haben, jetzt noch einen Spalt weiter geöffnet und das ist gut für Irland. Es ist auch gut für das Publikum und die Medien. Dank Bands wie Goitse geht die Evolution der irischen Musik weiter.
Bereits das Debütalbum wurde hoch gelobt und die Band bei den LiveIreland Awards 2012 als beste Newcomer ausgezeichnet. Daraufhin nahm Dónal Lunny, der wohl legendärste Produzent Irlands und Mitbegründer von Planxty, Bothy Band und den Moving Hearts, die Band unter seine Fittiche und produzierte das zweite Album „Transformed“. Mit dem Nachfolge-Album „Tall Tales and Misadventures“ brachte das Quintett seinen Sound nochmal auf ein höheres Level. Die gesammelten Erfahrungen auf Tourneen durch China, USA, Karibik und Europa flossen mit ein. Die Musiker haben sich mehr und mehr zu Komponisten gemausert, die die irische Tradition spannend halten, indem sie eigene Stücke mit witzigen Überraschungsmomenten beisteuern.
2015 ging es dann so richtig durch die Decke: Nachdem Goitse in Irland bei den LiveIreland Music Awards zur "trad group of the year 2015“ und in den USA bei den Chicago Irish American News Awards zur „Group of the year 2015“ gevotet wurden, ging es im Januar 2016 gleich weiter: Da gab es die "Freiburger Leiter" als beste Musikgruppe.
Im April 2016 wurde das mittlerweile 4. Album "Inspired by Chance" weltweit veröffentlicht. Zudem war das Quintett Coverstory des Irish Music Magazines. Als Krönung haben Goitse das legendäre Glastonbury Festival gespielt. Sängerin Aíne McGeeney wurde Ende 2016 bei den Irish American News 'Best of the Year awards' zur „Best Female Vocalist“ gekürt.
Damit sind die Wunderkinder auf dem Olymp des Irish Folk angekommen und eines ist sicher: Sie werden die kommende Dekade entscheidend prägen.
Goitse (gesprochen: gwi:cha) ist übrigens gälisch und bedeutet: „komm her“. Dieser Aufforderung sollte man unbedingt nachkommen!
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